Erich Deuser

 
 
 
   
 

 

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Erich Deuser
(*02.07.10 +29.06.93)


Genannt "der Mann mit den heilenden Händen". Der Düsseldorfer diente Herberger als Mannschaftsmasseur und sollte in dieser Funktion weltweit und über Jahrzehnte eine Ausnahmeerscheinung bilden. Der gelernte Drogist ließ sich mit 20 an der Uniklinik in Düsseldorf zum Physiotherapeuten (Staatsdiplom in Massage mit der Note "sehr gut") ausbilden und hatte schon zwei Jahre darauf eine eigene Praxis. Er erweiterte sein Wissen um Hydro- und Elektrotherapie, Heilgymnastik und Naturheilkunde, wurde Saunameister und erlernte amerikanisches Physikaltraining. Von fünf Jahren als Soldat verbrachte er zwei als Verwundetensport- lehrer in Prag und Brünn und ein Jahr als Narkotiseur in einem Feldlazarett in Russland. Er erlitt eine schwere Infektion und war für 13 Monate gelähmt. Mit Selbstmassagen und eisernem Willen erlangte er seine vollständige Gesundung. Nach dem Krieg baute er sich ein Kurbad mit finnischer Sauna.

Als Masseur bei Fortuna Düsseldorf kreuzten sich seine Wege mit denen Herbergers. Dieser holte ihn von 1950 bis 1953 als Lehrer an die Sporthochschule in Köln und machte ihn 1951 zum Masseur der Nationalmannschaft. Mit seiner ruhigen und durch die Massage auch wohltuenden, ja heilbringenden Art wurde er für die Spieler eine absolute Vertrauens- person. Wenn irgendjemand immer Zeit für sie hatte, dann war es Deuser. Ohne Rücksicht auf sich selber und in totaler Hingabe für die Sache knetete er was das Zeug hielt, über wie unter Wasser (mittels seiner Unterwassermassage-Erfindung), päppelte er während des Turniers Morlock, Mai und Posipal wieder hoch, ermöglichte er auch den Überdreißigjährigen schnellstmögliche Regeneration, so dass allein der in den Medien vielgeschmähte Fritz die Rekordzahl von sechs Spielen innerhalb von drei Wochen absolvieren und sich sogar in eine bravouröse Form hineinsteigern konnte.

Deuser sollte noch bis 1982 seinen Posten innehaben (das bedeutete acht Fußballweltmeisterschaften, sieben Olympische Spiele und überhaupt 303 Länderspiele der Fußballnationalmannschaft zuzüglich diversen Einsätzen im Hockey, Eishockey und Wasserball), bevor er sich zur Ruhe setzte und 1993 an einer seltenen Herzkrankheit starb. Der Autor von sechs Büchern (u.a. "Gesundheit ohne Spritzen und Tabletten" und "Schnell wieder fit - Das Deuser-Buch für gesunde und verletzte Sportler") improvisierte 1962 eine Behandlung mittels eines Fahrradschlauches - der Vorstufe zu einem überaus vielseitigen Trimmgerät. Für das weltberühmte "Deuser-Band" war er dann allerdings "nur" Namensgeber und Lizenznehmer. Der Hildesheimer Kaufmann und Fabrikant Heinrich Deike ließ sich diese Erfindung 1966 patentieren.




 

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