Entstehung

 
 
 
   
 

 

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Im Sommer 1998, als in den Wochen der WM in Frankreich die ARD im Nachtprogramm Bilder vergangener Weltmeisterschaften ausstrahlte und vergilbte Schwarzweißbilder, begleitet von pathetischen Kommentaren und hektischer Hintergrundmusik, kaum nachvollziehbare Emotionen auslösten, ahnten wir nur die Größe und Bedeutung dessen, was sich im Jahre 1954 abgespielt haben musste. Wenige Monate später beschlossen wir, das Thema als Grundlage für einen Spielfilm zu wählen und begannen, uns in das Sujet einzuarbeiten.

Im Frühjahr 1999 stand die Geschichte bereits auf zwei wackeligen Beinen. Nicht zuletzt aufgrund seiner Attribute Spielmacher, verlängerter Arm, lebende Legende, Ehrenspielführer erwählten wir Fritz Walter zum Protagonisten unserer Geschichte, die wir im Rahmen des Geschehenen sinnvoll zu dramatisieren gedachten. Unschätzbaren Wert besaßen dabei die nach und nach gefundenen Autobiografien von Helmut Rahn, Max Morlock, Hans Schäfer und ... Fritz Walter, der sich seit 1954 zum Bestsellerautor entwickelt und alleine acht Erinnerungsbücher verfasst hatte, bei denen ihm sein wohl phänomenal veranlagtes fotografisches Gedächtnis große Dienste leistete. Persönliche Gespräche mit den Spielern Eckel, Kwiatkowski, Pfaff, Biesinger und Ottmar Walter halfen uns, andere Perspektiven kennen zu lernen, und unzählige gedruckte Zeitdokumente taten ihr übriges. Angehörige verstorbener Spieler und andere Zeitzeugen beantworteten mehr oder minder gerne unsere Fragen, die uns helfen sollten, ein Gefühl für eine fast schon wieder exotisch wirkende Zeit zu entwickeln, und uns trotz ihres Korsetts frei bewegen und kreativ tätig sein zu können.

Aus dem Film wurde nichts. Der Markt erwies sich als zu klein. Da ergab sich die Bekanntschaft mit einem dem Sport eher abgeneigten Musicalproduzenten, der das inzwischen in einer ersten Fassung existierende Drehbuch am 2. Weihnachtsfeiertag des Jahres 2000 zu lesen begann und nicht vor Ende der Lektüre aus der Hand legen konnte. Er war fasziniert, und schnell bestand Einigkeit darüber, die Geschichte in ein anderes Medium zu übertragen. In den Folgemonaten wurde aus den "Helden von Bern" ... ein Schauspiel!

Noch einige Zeit und viel weiterführende Recherche ging ins Land, bis ein wichtiger Begleitumstand, der bevorstehende 50. Jahrestag der Erlebnisse um "Die Helden von Bern" nahe genug gerückt war, um dem Stück die Aufmerksamkeit zu gewährleisten, die es verdiente. Als erstes entschied sich der S.Fischer-Verlag, das Schauspiel in sein Programm aufzunehmen. Dann begriff das Kaiserslauterer Pfalztheater seine Eignung wie seine Verpflichtung, diesem vielleicht bedeutendsten Moment bundesdeutscher Geschichte ein würdiges Forum zu bieten.


 

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