Gerhard Harpers

 
 
 
   
 

 

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Gerhard Harpers
(*12.03.28):


Alter 1954: 26

Beruf: Erlernte den Beruf eines Drehers.

Charakter: Frohe Lebensart, kesses Mundwerk.

Deutsche Mannschaft: Sein Debüt 1953 gegen Österreich eingeschlossen absolvierte Harpers 6 A- und 6 B-Länderspiele.

Familie: Wurde als eines von sechs Kindern eines Bochumer Bergmannes und einer Hausfrau geboren.Verhältnismäßig spät besann sich Harpers auf sein Privatleben: am 01.10.71 (mit 43) gab er einer Frau mit Vornamen Anneliese das Ja-Wort und wurde Mitte der Siebziger Vater seiner Tochter Sonja.

Größe/Gewicht 1954: 1 m 79 groß.

Hobbys: Radfahren und Laufen bis zum Beginn der Arthrose.

International: 1953 schlug er Angebote von Sampdoria Genua und Wacker Innsbruck aus.

Jobs: Zu Zeiten der ersten Kohlenkrise fand er eine Anstellung im Herner Meldeamt, war von 1956 bis 59 Angestellter einer Düsseldorfer Brauerei und wurde 1960 Spielertrainer. Seit Mitte der Sechziger war er im Sozialamt von Castrop-Rauxel tätig.

Krieg: Erlitt als Soldat einen Lungendurchschuss.

Leben: 25 Jahre lang stellte er sich im Rahmen einer Prominentenauswahl des Westdeutschen Rundfunks wohltätigen Zwecken zur Verfügung. Insgesamt spielte Harpers 55 Jahre lang aktiv Fußball, bis ihn 1989 eine Arthrose in Hüfte und Fußgelenken erheblich einzuschränken begann.

Meisterschaften: Nahm mit den Sodingern 1955 an der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft teil und wurde zudem dreimal in die Westdeutsche Auswahl berufen.

Oberligamannschaft 1954: SV Sodingen.

Position: Linker Außenläufer.

Qualitäten: Elegante Spielweise.

Rufname: "Gerdi".

Trainerstationen: Nach bestandenem Trainerschein in Kamen folgte eine beachtliche Laufbahn als Amateurtrainer bei SV Fachbach, Arminia Ickern und Hellweg Lütgendortmund, wo ihm in fünf Jahren vier Aufstiege gelangen.

Ursprung: Bochum.

Vereine: 1934 hatte seine Fußballerlaufbahn bei SuS Gerthe 11 begonnen, 1951 war er zum SV Sodingen gewechselt, und nach einem schweren Wadenbeinbruch beendet er seine Vetragsspielerkarriere zwischen 1956 und 1958 bei Fortuna Düsseldorf.

Wunden: Nach seiner eigenen Erinnerung befand er sich im Mai 1954 bereits im Aufgebot der letzten 24 (von 22) derer, die mit in die Schweiz fahren sollten, wurde aber "von Seiten eines Funktionärs zugunsten eines anderen Spielers gemobt". Als Mitglied eines "lobbylosen Vereins habe er trotz herausragender Leistungen keine Chance gehabt".

XY: Das Meinung machende Fachmagazin "kicker" sprach Harpers durchaus gute wenn auch nicht makellose Leistungen zu. Interessanterweise berichtete der Archivar des BC Augsburg Klinger 47 Jahre später, dass Uli Biesinger in die Auswahl gerutscht sei, weil der Spieler Harpers "Fisimatenten" gemacht habe. Auch Horst Eckel spricht davon, dass "Harpers eines Abends über den Zaun kletterte, um ein Glas Bier zu trinken" und dass "Herberger ein Signal in Sachen Disziplin setzte".

(kein) Zimmer in Spiez: Es ist vorstellbar, dass Harpers für den Spielertyp steht, dessen Neigung zum (in Herbergers Augen) "Ungehorsam" ihm größere Möglichkeiten verbaut hat. Verglichen mit dem Seelenverwandten Helmut Rahn scheint ihm die spielerische Unersetzbarkeit gefehlt zu haben. Vielleicht hatte er aber auch nur im Frühsommer 1954 zuviel Konkurrenz auf seiner Position, denn wenige Monate später sollte sich seine Nationalmannschaftskarriere fortsetzen.





 

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