Fritz Laband

 
 
 
   
 

 

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Fritz Laband
(*01.11.25 +03.01.82):


Alter 1954: 28

Beruf: Laband war gelernter Elektriker, was ihm in der russischen Zone Vorteile einbrachte, wo man Handwerker mit diesen Fähigkeiten sehr entbehrte.

Deutsche Mannschaft(en): 9mal Auswahlspieler für Mecklenburg, 1mal DDR-A und 1mal DDR-B-Auswahl,4 A-Länderspiele zwischen April und Juni 1954.

Ehrungen: Silberlorbeer 54.

Familie: 1948 heiratete er seine Lotti, der erste Sohn, Norbert Wilhelm, war zur Zeit der WM fünfeinhalb, der zweite, Holger, befand sich wenige Monate vor der Geburt. Laband war seinen Söhnen ein sportliches Vorbild und ließ sie glauben, er habe erst nach seiner Karriere geraucht. Tatsächlich tat er es heimlich (siehe Kohlmeyer).

International: Ehemaliger DDR-"Repräsentativspieler", der dem lukrativeren Angebot aus dem Westen folgte und sich mit der Familie absetzte. Die DDR verzieh ihm das nie: In der Sportpresse schwieg man ihn tot, und die Einreise verweigerte man ihm auf Lebenszeit. Sogar zur Beerdigung seiner Mutter machte man Jahre später keine Ausnahme.

Jobs: Laband griff nach einer Zeit als Repräsentant für Betten-Holm wieder auf seinen erlernten Beruf als Elektriker zurück. 1961 eröffnete er eine Gaststätte in Hamburg. Die Besitzerin verkaufte das Lokal 1964 plötzlich, und Fritz und Lotti waren plötzlich ohne Beschäftigung. Glücklicherweise half ihm der Ex-HSV-Präsident und Fahrzeugfabrikant Carl Compart und machte ihn zum Betriebsratsvorsitzenden.

Krieg: Laband fiel im Krieg vom katholischen Glauben ab, als er mitbekam, wie ein Priester die Kanonen weihte. Er wurde mit einer Panzerdivision nach Afrika geschickt, kam aber nicht in Gefangenschaft.

Leben: Nach mehreren Kehlkopfoperationen verlor er zeitweilig seine Stimme. Er wurde nur 56 Jahre alt.

Meisterschaften: Weltmeister 1954.

Nummer WM 54: 2

Oberligamannschaft 1954: Hamburger Sportverein.

Position: Abwehrspieler (links wie rechts).

Ursprung: Oberschlesier.

Vereine: 1936 bis 1945 spielte er bei Hindenburg 09, nach Kriegsende - seine Heimat gehörte jetzt zu Polen - trat er Anker Wismar bei (1945-50). Beim Länderspiel DDR-CSSR 1950 wurden Späher vom HSV auf ihn aufmerksam. Der Hamburger Mittelstürmer, der auch gebürtiger Schlesier war, sprach Laband an und überzeugte ihn. Für den HSV machte er von 1950 bis 1956 143 Spiele, in der Saison 1956/57 absolvierte er 10 Oberligaspiele für Werder Bremen und kehrte dann nach Hamburg zurück, um für ein Jahr für Grün-Weiß Hamburg 07 zu spielen, der Werksmannschaft von "Betten-Holm", seinem vorherigen Arbeitgeber. Dessen Chef beschäftigte über 70 bekannte Spieler bei sich, auch Posipal. 1954 noch der Bezirksklasse zugehörig, stieg Grün-Weiss bis 1956 in die Amateurliga auf und wurde zudem regelmäßig Hamburger Meister. 1958 ging Betten-Holm in die Millionenpleite, bis 1962 hielt das Team die Amateurliga.

Wunden: Ein komplizierter Kreuzbandriss beendete seine Karriere früh, und vielleicht riet er seinen Söhnen deshalb davon ab, ebenfalls Fußballer zu werden. Der Ältere entschied für sich alleine, wozu ihn der Vater ebenfalls ermutigte, und war für ein paar Jahre Aktiver.Bei der WM 1954 verletzte sich Laband im Zweikampf mit dem Jugoslawen Zebec. Wirklich schwerwiegend und für sein baldiges Karriereende verantwortlich war allerdings kurz nach der WM eine Knieverletzung bei einem Freundschaftsspiel gegen Köln. Die Konsequenz war, dass Laband 1954/55 nur ein einziges Saisonspiel machen konnte und in der Saison darauf nur neun Spiele.

XY: In der Nationalmannschaft wurde er, um Verwechslungen zu vermeiden, Friedrich genannt. Es gab ja schon einen Fritz!

Zimmer in Spiez: Nr. 312 mit Werner Kohlmeyer.







 

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