Heinrich Kwiatkowski

 
 
 
   
 

 

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Heinrich Kwiatkowski
(*16.07.26 +23.05.08):


Alter 1954: 27

Beruf: Schlosser.

Charakter: Auch Kwiatkowski unterstützte in Spiez Dassler bei dessen Arbeit, dem er es hoch anrechnete, sich als Firmenboss unter einfache Leute zu begeben und ihnen die Schuhe zu tragen und zu besohlen.

Deutsche Mannschaft: 4mal A-Auswahl zwischen 1954 und 1958, 3mal B-Auswahl zwischen 1954 und 1956. Seinem ersten WM-Einsatz 1954 gegen Ungarn (8 Gegentore) folgte ein ähnlich undankbarer im Spiel um den Dritten Platz 1958 gegen Frankreich (6 Gegentore).

Ehrungen: Silberlorbeer 54, Goldene Ehrennadel des Westdeutschen Fußballverbandes.

Familie: War im Sommer 1954 bereits verheiratet. Sein Sohn war wenige Wochen alt.

Größe/Gewicht 1954: 1,80 m groß und 76 kg schwer.

Hobbys: Kwiat war heimlicher Raucher und Hobbyfotograf. Eben diese Fotografie war 1954 wahrscheinlich an den häufigen Verspätungen des Tandems Kwiatkowski/Kubsch schuld, die seine Mannschaftskameraden daran hinderten, in der Schweiz ihre Mahlzeiten pünktlich einzunehmen. Nach altem Nationalmannschaftsbrauch verdienten sich Beide damit eine Tracht Prügel auf den nackten Hintern.

International: Eine dreiwöchige USA-Tournee auf Einladung des DAFB - des Deutsch-Amerikanischen Fußballbundes führte ihn rechtzeitig vor Beginn des letzten Lehrganges vor der WM 54 nach Deutschland zurück. Pikanterweise stand er seinem Nationalmannschaftsrivalen Turek, der mit seinem Club zur selben Zeit durch die USA tourte, zweimal gegenüber. Und Jeder von ihnen kassierte in einem der beiden Spiele sechs Tore. Allerdings gelang Turek ein 6:0-Sieg gegenüber einer 2:6-Niederlage, d.h. der Vergleich endete mit einem geringfügigen Vorsprung für den Stammtorhüter der Nationalelf.

Jobs: Arbeitete als Reprofotograf in der Dortmunder Stadtbildstelle.

Krieg: Verbrachte nach der Ardennenoffensive zwischen Januar 1945 und Ende 1946 zwei Jahre in Frankreich in Kriegsgefangenschaft.

Leben: Kwiat starb mit fast 82 Jahren "nach langer, schwerer Krankheit".

Meisterschaften: Weltmeister 1954, WM-Vierter 1958, Deutscher Meister 1956 und 1957.

Nummer WM 54: 22

Oberligamannschaft 1954: Borussia Dortmund.

Position: Torwart.

Qualitäten: Erzählt gerne.

Rufname: "Kwiat", "Heini" oder auch "Heini Fausten" wegen seiner oft praktizierten Faustabwehr genannt.

Spielführer in der Nationalelf: Mindestens einmal in der B-Auswahl.

Ursprung: Gelsenkirchen.

Vereine: Von 1938 bis 1950 bei Schalke 04, 1950 zu Rot-Weiss Essen, ab 1952 bei Borussia Dortmund . Für diese absolvierte er bis 1964 über 500 Spiele, allein 297 in der Oberliga West, 24 Endrundenspiele um diverse Deutsche Meisterschaften. Mit insgesamt 334 Oberliga-Spielen für Dortmund ist Vereinsspitzenreiter. Dazu kamen 10 Europapokal- und 3 Bundesligaspiele. Beim verlorenen Finale um die Deutsche Meisterschaft 1961 ist Kwiatkowski Mannschaftskapitän. Insgesamt soll er in rund 1.200 Spielen Tore gehütet haben.

Wunden: Kwiatkowski verbrachte zwei Jahre in Frankreich in Kriegsgefangenschaft und machte wie Turek unmittelbar vor der WM mit seiner Clubmannschaft eine USA-Tournee. In Frankreich veruntreute man die Nahrungsmittel und ließ ihn hungern, und in den USA quälte man ihn mit Hühnergerichten. Herbergers überlegte Gestaltung des Speiseplans in Spiez wurde für Kwiat zur Tortur.

XY: Da er während der Tage in Spiez fast im Thuner See ertrank, schenkten ihm die Städtischen Badeanstalten von Dortmund nach seiner Rückkehr ein Jahr Gratis-Schwimmunterricht.

Zimmer in Spiez: Nr. 309 mit Heinz Kubsch.






 

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