Josef Posipal

 
 
 
   
 

 

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Josef Posipal
(*20.06.27 +21.02.97):


Alter 1954: 26

Beruf: Maschinenschlosser.

Charakter: Jupp war vermutlich die Gutherzigkeit in Person. Jemand, der nichts Böses ahnte, der es sich nicht einmal vorstellen konnte. Ein Unpolitischer.

Deutsche Mannschaft: Obwohl Herberger ihn bereits für die Nationalmannschaft entdeckt hatte, konnte Jupp am ersten Nachkriegsländerspiel 1950 noch nicht teilnehmen, weil seine Nationalität noch ungeklärt war. Im Frühjahr 1951 wurde er Deutscher, und in den Folgejahren kam er in der Nationalelf auf die stattliche Zahl von 32 Einsätzen.

Ehrungen: Die Hamburger zelebrierten Jupps Abschied am 6. August 1958 mit einem Spiel gegen Sparta Prag und überreichten ihm zum Abschied einen Goldenen Ehrenring mit dem HSV-Wappen, mit 16 Brillanten, vier blauen indischen Saphiren und einem Onyx.

Familie: Vor Herberger entdeckte ihn bereits eine gewisse Gisela, die Posipal 1951 heiratete. Gisela und er zeugten eine Tochter Cornelia (geb. 1952) und einen Sohn Peer (1962), der später selber aktiver Fußballer werden sollte.

Größe/Gewicht 1954: 1,76 m groß und 76 kg schwer.

Hobbys: War seit frühester Kindheit ein begeisterter Allround-Sportler.

International: Ende 1952 bekam er nach einem Länderspiel in Spanien von einem einheimischen Verein ein lukratives Angebot, doch Posipal zog es vor, in Hamburg zu bleiben, um sich dort eine Existenz aufzubauen. Seine Spielweise war uneigennützig - er war eben ein typischer Mannschaftsspieler, jedoch ein außergewöhnlich guter, was ihm als einzigem Deutschen im Herbst 1953 eine Berufung in die Kontinent-Auswahl beim Spiel gegen England (4:4) einbrachte.

Jobs: Zuerst war Posipal Repräsentant für Sponsoren seines Vereins, dem HSV. Bei Betten-Holm, übernahm er zusammen mit anderen Leistungsträgern repräsentative Aufgaben. Ab 1955 war er Generalvertreter für Norddeutschland, später wurde er Handelsvertreter für einen Coburger Polstermöbelhersteller. Er tat dies übrigens bis 1993!

Krieg: 1943 (mit 16) wurde er vor die Wahl gestellt, entweder die Heimatfront zu verteidigen oder nach Deutschland in die Rüstungsindustrie zu gehen. Er landete in einem Aufnahmelager, lernte in Hannover in einem Rüstungsbetrieb zur Panzerproduktion den Beruf eines Maschinenschlossers und entdeckte sein Herz für den Fußball.

Leben: Der Beruf, die fehlende Zeit für Sport und die vielen Geschäftsessen ließen ihn mit der Zeit sehr korpulent werden. Mit 69 Jahren starb er bei einer Routineuntersuchung auf der Intensivstation des Uni-Krankenhauses Eppendorf an Herzversagen.

Meisterschaften: Weltmeister 1954.

Nummer WM 54: 7

Oberligamannschaft 1954: Hamburger Sportverein.

Position: Mittelläufer, gelegentlich auch Verteidiger.

Qualitäten: Posipal war Sympathieträger, ein guter Kumpel, der von seinen Mitspielern gemocht wurde (wenn er sie nicht gerade zum inflationären Unterschreiben von Grußkarten zwang). Er setzte zum Wohle der Mannschaft sogar im Viertelfinalspiel freiwillig gegen Jugoslawien aus, weil er sich außer Form befand (seit dem 23. Mai laborierte er an einer Knöchelverletzung).

Rufname:"Jupp".

Spielführer in der Nationalelf: Für Herberger war er der Kopf der Hintermannschaft und gleich nach Fritz der Verantwortungsträger Nummer Eins, weshalb Jupp auch von 52 bis 54 sechsmal die Nationalelf als Kapitän anführte.

Ursprung: In Lugosch (Siebenbürgen) als Sohn eines donauschwäbischen Bäckers und einer Ungarin (somit ein "Karpatendeutscher") geboren.

Vereine: Spielte in der Werksmannschaft seiner Lehrstätte Fußball und Handball, dann in der Elf der "Weißen Adler" (aus osteuropäischen Vertriebenen), beim TSV Badenstedt und Linden 07 ausschließlich Fußball. 1947 kam er zu Arminia Hannover, und sein Trainer Knöpfle nahm ihn 1949 mit zum HSV, als er selber dort anheuerte. Für den HSV absolvierte Posipal von 1949 bis 58 288 Spiele (15 Tore).

Zimmer in Spiez: Nr. 304 mit Karl Mai.




 

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